Der Ölwechsel, wem können Sie Ihr Auto anvertrauen?
Eigentlich ist der Ölwechsel keine große Angelegenheit. Das alte Motoröl muss raus und Neues muss wieder eingefüllt werden. Das hört sich doch sehr einfach an, leider müssen aber viele Arbeitsschritte beachtet werden und da wäre auch noch die richtige Wahl der Ölsorte und des Ölfilters. Außerdem muss das alte Öl umweltgerecht entsorgt werden. Da stellt sich dem Autobesitzer doch eine Frage.
Ölwechsel – selber machen oder in die Fachwerkstatt?
Für Autobesitzer, dessen Fahrzeuge noch in der Garantiezeit ist, stellt sich die Frage erst gar nicht. Wenn der Ölwechsel nicht mit dem regulären Service gemacht wird, dann ist der Händler nicht mehr verpflichtet eventuelle Garantieschäden kostenlos zu übernehmen.
Wenn Sie sich entscheiden den Ölwechsel selber zu machen, dann benötigen Sie:
- Einen neuen Ölfilter
- Dichtring für Ölfilter
- Fett für Dichtring
- Ausreichende Menge an neuem Öl (Fahrzeugabhängig)
- Ölfilterschlüssel (je nach Modell)
- Auffangwanne für das Altöl
- Eine Grube oder Hebebühne
- Schlüssel für Mutter an Ölwanne
Das Motoröl sollte beim Wechsel immer warm sein. Motoröl wird bei höheren Temperaturen dünnflüssig und nur so kann garantiert werden, dass das komplette Öl abfließt. Lassen Sie also den Wagen vor dem Ölwechsel warmlaufen.
Die Dichtung des Ölfilters sollte immer eingefettet werden, um einen Ölverlust zu vermeiden.
Falls Sie sich unsicher fühlen, sollten Sie immer den Ölwechsel bei der Fachwerkstatt vorziehen. Der Motor Ihres Fahrzeugs ist auf das Schmiermittel angewiesen. Jeder Fehler beim Ölwechsel kann teure Schäden hervorrufen und unter Umständen den Motor zerstören.
Warum muss das Motoröl gewechselt werden?
Das Motoröl verrichtet zwei wichtige Aufgaben im Motor. Die Hauptaufgabe besteht in der Schmierung von Teilen. Überall dort, wo Metall auf Metall trifft, entsteht durch die Reibung Hitze und ein überdurchschnittlich hoher Verschleiß. Das Öl setzt sich zwischen die Reibungsflächen und vermeidet eine hohe Abnutzung.
Eine andere wichtige Aufgabe ist die Kühlung. Der Ölkreislauf kühlt das Schmiermittel ab und versorgt die verschiedenen Schmierpunkte mit kühlem Öl, um die Temperatur des Motors mit zu kontrollieren.
Mit einem guten Öl arbeitet der Motor rund und gleichmäßig. Es enthält allerdings Additive, die die Leistungsfähigkeit verbessern. Mit einer höheren Laufzeit verlieren diese Additive ihre Effektivität und das Motoröl muss ersetzt werden. Außerdem nimmt das Motoröl kleine Metallpartikel auf, die beim Verschleiß des Motors entstehen. Größere Partikel werden durch den Filter ausgesiebt, die Kleinpartikel und die bei der Verbrennung entstehenden Russe werden aber im Öl gebunden. Das Öl verfärbt sich dadurch bei längerer Laufleistung dunkel.
Wenn die Schmierleistung des Motoröls nachlässt, dann sollte es schnell ausgewechselt werden. Die Intervalle hängen von dem verwendeten Motoröl ab und können zwischen 10.000 km und 40.000 km schwanken. Es gibt auch Motoröl, das über die ganze Lebensdauer des Motors seine Eigenschaften bewahren soll, sogenannte „Lifetime-Öl“, viele Hersteller erlauben die Verwendung aber nicht und drohen mit der Erlöschung der Garantie.
Wann sollte das Motoröl ausgewechselt werden?
Eine Frage, die nicht so einfach beantwortet werden kann. Generell ist ein Ölwechsel immer gut für ein Fahrzeug.
Der Ölwechsel-Intervall hängt vom Alter und vom Typ des Fahrzeugs ab. Generell gibt das Bedienerhandbuch Auskunft über die die vorgeschriebenen Intervalle, die der Hersteller vorschlägt, solange sie auch den vorgeschriebenen Öltyp verwenden.
Ein zweiter Indikator ist das Öl, das bei dem letzten Ölwechsel verwendet wurde. Je nach Fabrikat sollte das Öl nach 15.000 bis 40.000 Kilometer gewechselt werden, laut den Angaben des Ölherstellers. Die Lebensdauer des Öls hängt aber auch von dem Einsatz ab. Wenn Sie ihr Fahrzeug nur im der Stadt benutzen, sollten Sie das Öl öfters wechseln. Das Öl kühlt durch die kurzen Fahrten oft ab und wird öfters wieder auf die Betriebstemperatur gebracht. Dadurch wird das Öl mehr belastest und sollte auch eher ausgetauscht werden. Fahrzeuge, die auf langen Autobahnfahrten genutzt werden, schonen auch das Motoröl.
Woran können Sie erkennen, dass das Motoröl gewechselt werden muss?
Viele moderne Fahrzeuge zeigen den Benutzern an, wenn ein Serviceintervall erreicht wurde. Nur die entsprechenden Techniker können die Anzeige wieder zurücksetzen.
Normalerweise werden bei einem Ölwechsel Aufkleber angebracht. Diese können in dem Türrahmen oder im Motorraum aufgeklebt sein. Sie zeigen normalerweise die Kilometerleistung an, bei dem der letzte Ölwechsel gemacht wurde und welches Öl verwendet wurde. Sie können sich danach für den nächsten Ölwechsel richten.
Fälschlicherweise wird die Öldruckanzeige oft als Indikator für den Ölwechsel angesehen. Sie zeigt aber nur an, wenn der Öldruck nicht mehr die minimale Höhe erreicht. Sollte die Warnlampe angehen, sollten sie den Motor sofort abschalten und erst den Fehler beseitigen. Wenn der zu niedrige Öldruck nur durch einen zu geringen Ölstand ausgelöst wurde, dann reicht es in dem Fall nur Öl nachzuschütten. Wenn der Öldruck aber auch mit korrektem Ölstand nicht erreicht wird, liegt ein technischer Defekt vor, dessen Konsequenzen den Motor zerstören kann.
Was bedeuten die Zahlen auf den Ölbehältern?
Motoröl wird nach den SAE-Klassen (Society of Automotive Engineers) unterteilt. Sie geben Auskunft über die Viskosität oder die Fließgeschwindigkeit, bei verschiedenen Temperaturen.
Heutzutage sind Motoröle mit der Bezeichnung 15W-40 beliebt. Die zwei Zahlen in der Bezeichnung deuten auf ein Mehrbereichsöl hin. Die erste Zahl, in diesem Fall 15, zeigt an, dass das Öl sich für kalte Temperaturen bis zu -25ºC verwendet werden kann. Öle mit der Bezeichnung 5, eignen sich für Temperaturen bis -30ºC und Öl mit der Bezeichnung 0 können bei Temperaturen bis -30ºC genutzt werden. Das W in der Bezeichnung zeichnet das Öl als Wintertauglich aus.
Die zweite Kennzahl zeigt die Viskosität bei 100ºC an. Die Zahl 40 gibt an, dass das Öl bei der Temperatur eine Viskosität von 40 behält. Je grösser der Bereich zwischen den beiden Zahlen ist, desto hochwertiger ist das Öl.
Generell sollten Sie sich bei dem Kauf des Öls an die Angaben des Herstellers halten. Dieses Öl wurde von den Autoherstellern mit dem Motortyp getestet und gewährleistet, dass er eine hohe Laufleistung erzielt.
Zusammenfassung
Auch wenn es scheint, dass der Ölwechsel eine leichte Angelegenheit ist, können dabei leicht schwerwiegende Fehler gemacht werden. Die Folgen können katastrophal sein, bis zu einem Totalschaden des Motors.
Wenn Sie sich also nicht absolut sicher sind, sollten Sie auf jede Fälle eine Fachwerkstatt mit dem Ölwechsel beauftragen. Die Kosten für einen Ölwechsel sind nicht hoch, die Sicherheit die das Fachpersonal bietet, ist aber unbezahlbar.
- Posted by Johanna Schulze
- On 01/08/2020
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